Montag, 22. Juni 2009

Rent an electric car...

Europcar International ist mit 215.000 Mietfahrzeugen in 163 Ländern Europas größter Mietwagenanbieter. Das Unternehmen wird ab 2010 etwas für seine Umweltpolitik und das grüne Gewissen seiner Kunden unternehmen. Wer geschäftlich viel unterwegs ist oder zu denen gehört, die mit dem Mietwagen beispielsweise eine Städtetour oder sogar gleich den ganzen Sommerurlaub auf ein gemietetes Fahrzeug angewiesen sind, kann ab 2010 bei Europcar auf Elektroautos zurückgreifen. Als Vertragspartner für die Bereitstellung der Fahrzeuge zeichnet Nissan verantwortlich, die schon im letzten Jahr die Einführung eines Elektroautos in Großserie für 2010 zur Überraschung vieler Automobilexperten ankündigten und dieses Vorhaben auch termingerecht einzuhalten scheinen.
Die Einführung der energieeffizienten Mietfahrzeuge bei Europcar ist zunächst für die Länder Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien, Italien, Portugal, Großbritannien, Australien und Neuseeland ins Auge gefasst, wobei eine sukzessive Ausweitung des Angbotes auf andere Länder folgen soll. So kann man ebenfalls im Sommerurlaub ökologisch umherkommen, jedenfalls ökologischer als heuer. Welche Fahrzeuge konkret seitens Europcar angeboten werden, ist allerdings bisher nicht offiziell bestätigt worden, da bleibt nur gespanntes abwarten und inwiefern die Gesamtemissionen der Europcarflotte durch die Einführung innovativer Technologien gesenkt werden kann, ist auch noch nicht absehbar. Es kommt halt darauf an, wie ernst man es mit dem Projekt nimmt und wie die Kunden das Konzept annehmen. Denn eines ist ja logisch, je besser die Resonanz der Mieter, desto mehr Elektroautos wird Europcar in Zukunft anbieten können. Schon heute finden allerdings umweltschonende Konzepte in die Prozessabläufe Einzug...die Rechnungsstellung findet weitestgehend papierlos statt, immer mehr Vermietstationen führen eine enerigierestriktive Trockenreinigung der Fahrzeuge ein und Privatkunden haben die Möglichkeit Ihren CO2-Ausstoß, der in Verbindung mit einer Anmietung anfällt, zu berechnen und durch eine freiwillige Spende für Klimaschutzprojekte auszugleichen.
Wie erfolgreich die Pläne umgesetzt werden, beobachte ich für Euch weiter und sobald im nächsten Jahr ein Elektrofahrzeug anmietbar ist, werde ich auch das sehr gerne ausprobieren und ausführlich über die Umsetzung berichten. Wer mehr zum Elekroauto von Nissan erfahren möchte, klickt bitte hier.

Sonntag, 21. Juni 2009

Nachhaltiger Tourismus vs. Wirtschaftskrise...

Die Wirtschaftskrise ist in aller Munde, ist die Talsohle bereits durchschritten, kommt sie noch, wird nach der Krise alles anders als zuvor und vielleicht sogar schlechter, wer kann das schon mit Bestimmtheit sagen?
Beinahe jede Branche hat mit den negativen, wirtschaftlichen Folgen der Krise zu kämpfen und eine weltweite Rezession kann auch an der Tourismusbranche nicht ohne Folge vorbeigehen, auch nicht an den deutschen Reiseweltmeistern, sagt der Deutsche Tourismusverband. Besonders Familien würden Ihre Urlaubsplanung noch aufschieben und beim Inlandstourismus sei die Zimmerauslastung spürbar im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Welche Entwicklung nimmt aber der nachhaltige Tourimus im Kontext der Krise? Viele Menschen hat ein ökologisches Bewusstsein der vergangenen Jahre geprägt, das sich zu Urlaubszeiten schwerlich ausblenden lässt und was noch wichtiger ist, das Urlauber dies auch nicht mehr ausblenden möchten. Wer exemplarisch zu Hause bewusst Müll trennt und Energie spart, wird in vielen Fällen guten Gewissens nicht im Ausland plötzlich nach der Maxime "nach mir die Sintflut" agieren. Der Reisende wird sozial verträglichen und umweltkonformen Urlaub von den Reiseanbietern erwarten und dementsprechend seine Buchungsauswahl treffen. Thorsten Kirstges, Tourismusexperte von der FH Wilhelmshaven, sagt in Bezug auf die wirtschaftliche Situation und Tourismus, dass es momentan einen Trend zu günstigeren Reisen gebe und die Urlaubsbuchung eher in die zweite Hälfte des Jahres verschoben würden, diese Entwicklung aber hauptsächlich den touristischen Massenmarkt treffe. Andere, die auf nachhaltiges Reisen gesetzt hätten, müssten sich diesbezüglich weitaus weniger Sorgen machen, denn die Zielgruppe für diese Art Angebote zeichne sich durch Stabilität und eine bewusste Entscheidung für nachhaltige Reiseprodukte aus.
Tourismusfachmann Wolfgang Strasdas von der FH Eberswalde sieht in einem nachhaltigen Reiseportfolio sogar eine Möglichkeit, sich von reinen Massenmarkttouristikern abzusetzen, denn, so Strasdas, Nachhaltigkeit sei ein Zusatznutzen für die Kunden, wie Komfort und ein adäquates Preis-Leistungs-Verhältnis. Er ergänzt, der Klimawandel bleibt und auch wenn das Thema vorübergehend in den Hintergrund rücken sollte, die Reisenden werden in Zukunft zunehmend auf Nachhaltigkeit achten. Diese Einschätzung Herrn Strasdas´vertrete auch ich und wer mittelfristig in der Tourismusbranche umfassend aufgestellt sein möchte, sollte auf die Wünsche der neuen, wachsenden Zielgruppe durch individuelle Tourismusangebote mit Nachhaltigkeitsbezug reagieren, denn eine Krise bietet immer auch die Möglichkeit, bestehende Strukturen zu überdenken und ggf. zu modifizieren. Inwieweit eine Forderung der Reisenden nach Kontrollen und Überprüfbarkeit der angebotenen Nachhaltigkeit zum Beispiel in Form von Reisesiegeln besteht, wird die Reisezukunft zeigen.

Samstag, 20. Juni 2009

Dein persönlicher Reiseguide...

Neue Aufgaben erfordern neue Mittel. Eine vieler Optionen ist der Zugang zu neuen Technologien und wie im folgenden Modell, deren Instrumentalisierung für Tourismus. Nachhaltiger Tourismus muss, so er nicht nur ein Nischendasein fristen soll, Zielgruppen ansprechen, die sich bislang nicht vom Konzept des nachhaltigen Reisen angesprochen fühlten oder diese Form von Tourismus schlichtweg nicht wahrgenommen haben. Diesen Weg hat die Universität Bern mit einem Klimaguide für die Jungfrau-Region, der auf dem iPhone installiert und abgespielt werden kann, beschritten. Touristen und naturinteressierten Wanderern wird die Möglichkeit geboten, die Alpenregion auf sieben Klimapfaden multimedial zu entdecken, während über das iPhone Informationen in Ton, Text und Bild zu Umweltveränderungen abrufbar sind. „Der Alpenraum hat sich im 20. Jahrhundert doppelt so stark erwärmt wie das globale Mittel. Das heisst, wir leben hier in einem Raum, in dem sich auch die kleinen Klimaveränderungen manifestieren“, so Prof. Martin Grosjean von der Universität Bern.
Die auf den iPhones gespeicherten Wanderkarten sind im Maßstab 1:25.000 und mit der GPS-Funktion des Handys weiß der Wanderer zu jeder Zeit, wo er sich befindet. Jeder der
7 Klimapfade hat 5-7 Hörstationen, die jeweils etwas über Klimaforschung, Gletscherschmelze und Klimawandel berichten. Somit wird der Ausflug in die Natur mit viel spannendem Wissen zu den Auswirkungen des Kimawandels auf die Jungfrauen-Region, die übrigens zum Unesco-Welterbe gehört, untermalt. Eine audiovisuelle Form des Naturerlebens, geeignet um eine junge Zielgruppe und Familien anzusprechen, ohne erfahrene Reisende bzw. Wanderer zu vergrämen. Wer selber kein iPhone besitzt, kann sich die Geräte für 20 Schweizer Franken pro Tag in den Tourismusbüros der Region mieten. Wer allerdings ein iPhone sein Eigen nennt, kann sich das App „Jungfrau Klimaguide“ schon vorm Urlaub in der Jungfrau-Region im App Store für 7,99€ runterladen. Ich habs mal versucht und muss sagen, das App läuft stabil und hat mich beeindruckt, fehlen nur noch die Alpen.

3sat.online bietet einen Videobeitrag an, der zeigt, wie das Ganze entwickelt wurde und wie gut es läuft. Das Video findet Ihr HIER.

Freitag, 19. Juni 2009

CO2 freies Bloggen...



C02-neutral - Einkaufen und Angebote bei kaufDA.de

Eine einzige Suche über Google verursacht 5-10g CO2 Ausstoß. Bei ca. 200 Millionen Suchen täglich, die weltweit mit der Suchmaschine von Google durchgeführt werden, kann man sich die Umweltauswirkungen vorstellen. Alles das kostet Energie und setzt daher CO2 in die Atmosphäre frei, auch ein Blog kann sich davon nicht freisprechen. Dr. Alexander Wissner-Gross, Umweltaktivist und Harvard-Pyhsiker, nennt dafür vor allem den immensen Stromverbrauch, der durch die Nutzung von (Groß-)Rechnern, Servern und deren notwendige Kühlung anfällt. Jetzt habe ich allerdings dank der Aktion „Machs grün – Gemeinsam 1 Million Bäume retten“ von kaufDA die Chance, meinen Blog CO2-neutral zu betreiben. In gemeinschaftlichem Engagement bieten „I plant a tree“ und kaufDa den ersten 750 Bloggern, die sich für die Aktion anmelden und darüber in ihren Blogs berichten an, einen Baum kostenlos zu pflanzen. Dieser gleicht dann die wie bei mir beim Bloggen über nachhaltigen Tourismus entstehenden CO2-Gase aus und das auf Jahre hinaus. Man rechnet in etwa mit 10 bis 30kg CO2-Einsparung pro Baum im Jahr (bei ca. 3,6kg Emissionen, die ein durchschnittlicher Blog verusacht). Da verlinke ich "Mein Blog ist CO2-neutral" mit gutem Gewissen.


Wer den Backlink nicht benutzen möchte, kann auch hier etwas über das Projekt erfahren. Die Infortmationen sind direkt von Machs grün entnommen.


Wie viel CO2 verursacht mein Blog?

Angenommen ein normaler Blog besitzt 15.000 Seitenaufrufe im Monat, ergibt dies einen jährlichen CO2-Ausstoß von 3,6kg.

Wie viel CO2 absorbiert ein Baum?


Eine präzise Antwort auf die Frage zu geben ist leider nicht möglich. Die CO2-Absorption eines Baumes kann sehr unterschiedlich sein. Die Menge an CO2, die ein Baum einsparen kann, ist abhängig von der Baumart, dem Lichteinfall, der Dauer der Vegetationsperiode, dem Breitengrad, dem Wasserhaushalt und der Bodenbeschaffenheit.

Es gibt die unterschiedlichsten Berechnungen des Einsparungspotenzials eines Baumes. Die angenommen Werte variieren dabei zwischen 10 bis 30kg CO2-Einsparung pro Baum im Jahr. Fest steht zumindest, dass ein Baum in seinen ersten zwei bis drei Lebensjahren relativ wenig CO2 absorbiert. In der darauf folgenden Wachstumsphase steigt die Absorptionsrate allerdings erheblich an. In dieser Zeit spart der Baum einen beträchtlichen Teil an CO2 ein. Ab dem 18. Lebensjahr reduziert sich diese Absorptionsrate wieder.

Der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC), das internationale Umweltabkommen der Vereinten Nationen, rechnet, dass ein Baum pro Jahr etwa 10kg CO2 absorbiert. Mach’s grün, die Umweltinitiative von kaufDA, hat für die Aktion “Mein Blog ist CO2-neutral!” einen jährlichen Wert von 5kg CO2-Absorption eines Baumes angenommen. Damit ist die Rechnung von Mach’s grün sehr konservativ angesetzt.

Nachtrag: Ich habe soeben Post aus Berlin von Florian vom kaufDA-Team bekommen, mit den den News, dass mein Blog Teil der Aktion sein wird. Das heisst, ich blogge nun frei von Emissionen und MEIN Bäumchen wird in den nächsten Tagen gepflanzt. Vielen Dank.

Donnerstag, 18. Juni 2009

Ich habe Post...

Jetzt muss ich doch mal etwas zu den Anfragen, Anregungen und der Unterstützung schreiben, die ich in Form Eurer Mails fast jeden Tag bekomme. Damit hatte ich, als ich begann über mein Projekt und nachhaltigen Tourismus zu berichten, in keiner Weise gerechnet. Das freut mich absolut und ja, ich komme neben allen anderen Plänen mit dem Blog und der Website definitiv noch dazu, meine Diplomarbeit zu schreiben und ja, auch parallel zum Pläne schmieden, danke der Anteilnahme. ;-)
Mir wurden eine Menge Themen und Inhaltsvorschläge zum Thema Nachhaltigkeit im Ganzen und nachhaltigem Tourismus im Besonderen zugeschickt, das alleine reicht aus, um den Blog die nächsten Monate mit, wie ich hoffe, interessanten und spannenden Berichten zu füllen. Soweit es thematisch möglich ist, darauf zu reagieren, werde ich das auch machen, der Fokus sollte aber dennoch auf Nachhaltigkeit gerichtet sein. Neuigkeiten gibt es auch in Sachen Webprojekt, basierend auf dem Domainkauf... ich möchte noch nicht alles vorweg nehmen, aber hierzu gab es Input in Sachen Kreativität und Unterstützung von einigen Seiten. Einen Namen für das Ganze habe ich auch schon, denn ich finde alles, mit dem man sich identifizieren soll, braucht einen Namen...den zu hören, müsst Ihr Euch allerdings noch etwas gedulden, aber das schafft Ihr.
Wie Ihr hört, freue ich mich über jede Mail samt Ideen, Wünschen und Anregungen, aber auch über Eure KRITIK. Mailt mir einfach, was Ihr denkt, was unbedingt noch in den Blog oder auf die neue Website muss.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Der grüne Brief...


Wer künftig den Daheimgebliebenen mal wieder etwas mehr aus dem Urlaub zu berichten hat oder das Mitbringsel vorab verschicken möchte, kann das jetzt mit einem CO2-neutralen Brief oder Päckchen und dem DHL GoGreen Programm CO2-neutral machen. Zumindest wenn der Urlaub sich auf deutsche Gefilde beschränkt, ist das Angebot nutzbar. Anhand zertifizierter Verfahren werden die beim Versand Deines Urlaubsbriefes entstehenden Emissionen kalkuliert und intern bei DHL sowie extern in Klimaschutzprojekten wieder egalisiert. DHL verschreibt somit sich und den für das Unternehmen tätigen Subunternehmen einen ambitionierten CO2-Einsparplan, mit dem bis zum Jahr 2020 30% weniger Emissionen beim Versand der anfallenden Zustellungen ausgestossen werden sollen. Mit Blick auf die Zielvorgabe spielt die Flottenoptimierung eine entscheidende Rolle, denn gerade in diesem Bereich lassen sich mittels innovativer, energieeffizienter Konzepte klimaschädliche Emissionen einsparen. Diesbezüglich testet DHL Hybrid-, Elektro- und Gasmotoren, es bleibt also nicht nur beim Ausgleich von Schadstoffen, es wird versucht, sie erst gar nicht in dem Maße wie bislang zu verursachen. Das ist bei einem Globay Player wie Deutsche Post DHL auch notwendig, denn alleine dieses Unternehmen stösst aufgrund seines transportintensiven Tagesgeschäftes jährlich 30 Mio. Tonnen CO2 aus, was 1% der gesamten jährlichen anthropogenen Emissionen weltweit entspricht. Immerhin konnten in 2008 durch GoGreen 16tausend Tonnen CO2 ausgeglichen werden. Hier ist die Quellenangabe und ob Euch das Konzept gefällt, bleibt wie immer in diesem Blog Euch überlassen, ich meine aber, jede Emissionseinsparung zählt.

Dienstag, 16. Juni 2009

Was kostet die Welt - Videobeitrag



Hier findet Ihr einen Videobeitrag des Hessischen Rundfunks, der auf dem Post "Was kostet die Welt" vom 15.06.09 basiert.

Montag, 15. Juni 2009

Was kostet die Welt...

Umweltorganisationen und Ökologen erörtern seit längerem die Frage, welchen Wert Natur tatsächlich hat. Immer zahlreicher werden Untersuchungen, gestützt von Fallstudien, zum ökonomischen Wert von Natur, von denen einige auch in nichtwissenschaftlichen Zeitschriften und Magazinen vorgestellt wurden und so eine breitere Leserschaft erreichten. Abseits der Wissenschaft wurde dieses Thema vom Mainstream erfasst und dadurch selbstverständlich auch von jenen, die es im stärksten Maße betrifft, registriert, nämlich der Wirtschaft. Hierzu zählt ebenfalls Tourismus, der besonders auf eine intakte, saubere Umwelt in der Tourismusdestination angewiesen ist. Doch was verbirgt sich hinter der Frage, die Ökologie und Ökonomie zu verbinden versucht? Unternehmen streben Gewinne an, die möglichst jedes Jahr ein Wachstum beschreiben sollen, was ökonomisch gedacht und aus marktwirtschaftlicher Sicht heraus nur vernünftig erscheint. Diese Praktiken haben in der Vergangenheit jedoch oftmals dazu geführt, dass sich der Mensch zugunsten von Profit über die Natur stellte und sie für seine Zwecke, über ein rationales Maß, ausbeutete. Um also Rendite und Renaturierung, Aktie und Aufforstung zusammenzubringen und eine Kausalität zwischen ihnen zu verdeutlichen, lassen sich besagte Untersuchungen gut heranziehen. Wissenschaftlich argumentiert, wird Natur mit allem Leben und aller Schönheit und vor allem als unsere Lebensgrundlage ein Teil einer Kosten-Nutzen-Rechnung. Ist es effizienter Natur zu nutzen oder zu schonen? Um nichts anderes geht es hier, nach dem Motto, was nichts kostet, ist nichts wert und was einen Wert hat, schätze ich. Die Formulierung mag sich kritisch anhören, aber ich stehe diesem Weg der Wertbeimessung recht offen gegenüber, solange man nicht vergisst, was für ein einzigartiges Gut hier auf seinen Wert hin berechnet wird. Lässt man sich auf das hier beschriebene Gedankenspiel ein, so landet man zwangsläufig nach Kosten-Nutzen bei Wenn-Dann. Jetzt mal ganz plakativ formuliert, bespielhaft ist mit Wenn-Dann gemeint, dass, WENN die Regenwälder weiterhin exzessiv abgeholzt werden, DANN kurzfristig hohe Gewinne durch den Rohstoff Holz, DANN beschleunigter Klimawandel, DANN nicht einschätzbare Kosten durch Folgen des Klimawandels.
Ergo, entweder man nutzt die Natur als Rohstofflager bis zu deren Erschöpfung oder man behandelt Rohstoffe nachhaltig, also unter dem Punkt der Bewahrung des Systems und ökonomisch gesprochen, erhalten sich Werte und Einnahmen konstant. Ich weiß, wenn man sich noch nie, oder bislang nicht intensiv mit der Thematik beschäftigt hat, lässt sich der Inhalt dieses Posts nicht ganz so einfach auf reale Beispiele übertragen. Um Euch diesen Schritt zu erleichtern, stelle ich mal einige Ausschnitte aus Untersuchungen, die sich mit dem Oberbegriff Umwelt und Geld befassen, vor. Frederic Vester errechnete Anfang der Achtzigerjahre den sogenannten Swiss Bird Index, der heute immer populärer wird. Anhand zahlreicher, individueller Indikatoren gab er Vögeln Preise, wie z.B. dem Blaukehlchen, das für ihn zum Forschungszeitraum einem Wert von 237 Schweizer Franken entsprach. Interessant ist dabei, dass Skelett, Federn und Fleisch lediglich knapp 2 Franken ausmachen, der bedeutend größere Anteil entfällt auf die „Funktionen“ des Blaukehlchens. Es frisst Schädlinge, verbreitet Samen, gilt als Indikator für Umweltbelastungen und nicht zuletzt erfreuen wir uns an ihm und seinem Gesang. Wenn wir schon in der Schweiz sind, bleiben wir auch gleich da. Die Technische Hochschule Zürich befragte in Zürich Wohnhafte, wieviel sie für eine Verbesserung der Luftqualität zu zahlen bereit wären. Insgesamt kamen die Initiatoren der Studie auf einen Wert von 290 Millionen Franken, den die Züricher für eine sauberere Luft zahlen würden.
Der WWF untersuchte den Lebensraum Meer und kam bei der Frage, welchen geldlichen Wert Ozeane haben, auf die erstaunliche Summe von 21 Billionen US-Dollar im Jahr. Allein der weltweite Fischfang hat mit 85 Milliarden US-Dollar und Millionen Arbeitsplätzen einen gewichtigen Anteil daran. Es lässt sich nur erahnen, was passiert, wenn wir die Meere weiterhin überfischen und ausbeuten. Schon aus ökonomischer Sicht lassen sich erhebliche Konsequenzen voraussehen, ganz zu schweigen von den ökologischen. Eine andere WWF-Studie bemaß den finanziellen Wert des Amazonas und kam für ein Hektar Amazonasgebiet auf einen Preis von 380 Euro im Jahr, der sich durch die Vermeidung von Erosion und CO2 Austoß sowie die gewachsenen Früchte und Pollen zusammensetzte. Der Erholungswert sowie Erträge aus Ökotourismus wurden mit 5,50 Euro pro Hektar vergleichsweise gering angesetzt.
Nutzt man den Amazonasregenwald wie heute landwirtschaftlich, sprich man rodet Holz, verkauft es zumeist in Richtung wohlhabender Industriestaaten und lässt das Vieh auf den gerodeten Flächen weiden oder kultiviert den Boden für die Zucht von Soja, ergeben sich in wenigen Fällen höhere Einnahmen als die WWF-Studie durch Nichtnutzung der Rohstoffe errechnete. Das Problem liegt darin begründet, dass durch Nutzbarmachung des Waldes reale Einnahmen erzielt werden, wohingegen bei den meisten Studien zu finanziellem Wert von Natur unklar bleibt, wer die errechneten Werte bezahlt. WWF-Expertin Kahlert definiert das folgendermaßen: „Es ist unter derzeitigen Rahmenbedingungen ökonomisch rational, den Regenwald abzuholzen, weil die Abholzung leider immer noch mehr wirkliches Geld bringt, als ihn zu erhalten. Nur die Zuweisung eines wirtschaftlichen Geldwertes und eine Bezahlung etwa für die Kohlenstoffspeicherung kann das Abholzen des Amazonas stoppen.“
Die langfristigen Kosten des Nichtreagieren sind nicht abschätzbar und auf die Folgen des Klimawandels ließe sich schwerlich reagieren. Nicht ohne Grund rufen Versicherungsgesellschaften zu ökologischerem Welthandel und Reaktionen auf den Klimawandel auf, sie sehen den wirtschaftlichen Nutzen darin oder haben plötzlich ihre vergessene Moral in der Schreibtischschublade gefunden.
Der Tourismus und hier insbesondere der nachhaltige Tourismus kann auch einen Beitrag zur Lebensgrundlage der Menschen leisten, so verdienen im Bunaken Meeres-Nationalpark Angestellte des Parks im Schnitt 114$ im Monat, Fischer nur 44$.
Alle Berechnungsmodelle sind in sich vage, weil die Vielzahl der zu berechnenden Faktoren nicht nur im Vorfeld festgelegt werden muss, sondern vielmehr in jedem einzelnen Fall variiert. Wenn die Studien aber dabei helfen, Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft die Wichtigkeit des Erhalts der Natur zu verdeutlichen oder politische Diskussionen anzustoßen und die Position von Umweltbefürwortern zu erleichtern, erfüllen sie einen wichtigen Zweck.
Der Schutz der Umwelt zahlt sich aus, Industrienationen als Emittenten von CO2 profitieren vom Schutz der Natur, daher muss man in Zukunft den Blick dafür schärfen, das natürliche Ressourcen kostbar und eben nicht wertlos zu erhalten sind, was uns zurück zu dem Punkt bringt, was nichts kostet, ist nichts wert.

Mittwoch, 10. Juni 2009

UN-Klimakonferenz Kopenhagen...


Auch wenn es in diesem Blog um nachhaltigen Tourismus geht, ist Nachhaltigkeit dennoch nicht auf einen Bereich des Lebens zu beschränken, also ergreife ich hier die Möglichkeit auf einen Aufruf der Vereinten Nationen aufmerksam zu machen.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat im Hinblick auf die im Dezember in Kopenhagen stattfindende Klimakonferenz, mit dem Ziel eine Nachfolgevereinbarung für das bekannte Kyoto-Protokoll zu ratifizieren, eine weltweite Unterschriftenaktion gestarten. Die Aktion trägt den Namen "seal the deal" was sinngemäß „mach den Deal klar“ oder „mach den Sack zu", bedeutet. Ban Ki Moon motiviert mit der UN-Aktion Menschen dazu, Ihre Stimme für eine Petition abzugeben, die politischen Führern der an der in Kopenhagen beteiligten Ländern mit Nachdruck die Dringlichkeit des Klimaproblems und besonders die Besorgnis der Menschen verdeutlicht.
Der offizielle Charakter dieser Petition ermöglicht es DIR tatsächlich DEINE STIMME an die Entscheidungsträger unserer Welt zu senden. DU kannst zeigen, dass es keine rein kapitalisierte Welt gibt, sondern lediglich Volksvertreter in der dänischen Hauptstadt zusammenkommen werden, nicht mehr und nicht weniger. Die United Nations lassen verlautbaren, dass jede Stimmme zählt, da bereits zum jetzigen Zeitpunkt einge Länder einen Sperrkurs fahren und diesen fokussieren, um eine Position, die keine klimawirksamen Zugeständnisse zulassen wird, anzukündigen. Also, Deine Stimme für eine grüne Klimapolitik und einen reduzierten Ausstoß an Treibhausgasen in naher Zukunft...seal the deal auf www.sealthedeal2009.org.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Umweltsiegel...

Meine Mailbox enthielt einige Anfragen von Euch zum Aspekt Umwelt- und Reisesiegel in der Tourismusbranche. Die Anfragen kreisten mehr oder minder darum, ob es Umweltsiegel für Reisen gibt, was beinhalten sie und wer bietet sie an. Hierbei handelt es sich um ein spannendes und für nachhaltigen Tourismus aus meinem Blickfeld nicht zu vernachlässigendes Thema.
Ich möchte generell für Reisende, die sich bislang nicht mit diesem Thema beschäftigt haben, einen Überblick liefern. Im Bereich der Lebensmittelindustrie haben sich Ökosiegel, die sich auch um Umweltschutzbelange kümmern, bereits durchgesetzt. Auf dem Reisemarkt gibt es auch so einiges an Reisesiegeln, die umweltspezifischen Charakter haben oder haben sollen. Das Angebot an Umweltsiegeln und Nachhaltigkeitssiegeln im Reisesektor, ist nach meinem Empfinden für den Reisenden recht unübersichtlich. Es gibt eine Vielzahl an Reisesiegeln, aber das Richtige für den persönlichen Anspruch herauszufiltern ist alles andere als einfach.

Laut UNWTO soll ein Zertifizierungssystem, welches bei der Evaluierung von Unternehmen im Hinblick auf die Vergabe eines Reise-Umweltsiegels angewandt wird, Leistungsträger motivieren, umwelt- und sozialverträgliche Maßnahmen im Unternehmen zu implementieren und ständig zu verbessern. Für den Reisenden bieten Reisesiegel eine Art Sicherheit oder Garantie, dass zertifizierte Produkte und Anbieter bestimmten Standards entsprechen, auch wenn diese dem Reisenden nicht immer im Detail bekannt sind.
Des Weiteren eröffnet ein Zertifizierungsprozess die Möglichkeit, dass sich Unternehmer und Mitarbeiter wichtige Kenntnisse zu nachhaltigeren Unternehmensleitbild, verstärkt betriebenen Sozial- und Umweltstandards aneignen und diese in Zukunft in Ihre Arbeit einfliessen lassen. Auf diese Weise bildet sich in vielen Fällen, beispielsweise in der Belegschaft eines Hotels, ein Problembewusstsein zu oben genannten Aspekten.

Also, diesem Thema werde ich mich für Euch stellen und recht bald konkreter darüber berichten. Die Recherche sollte aus meinem Verständnis heraus staatliche Maßnahmen, als auch die von privatwirtschaftlicher Seite z.B. Touristikunternehmen, aufgreifen. Mehr dazu ganz bald...